Paula würde alles für das Deutsche Reich und den "Führer" tun. Doch als sie beginnt, mit offenen Augen durch ihre Heimatstadt zu gehen, kommen ihr Zweifel und schließlich bricht sie mit ihrer Überzeugung und ihrem Vater. Ab 12.
Paula und ihre Familie sind glühende Anhänger des Nationalsozialismus. Doch Paulas beste Freundin Mathilda ist "Halbjüdin" und Paulas Vater verbietet den Kontakt. Durch einen geheimen Briefkasten bleiben die beiden Mädchen in Kontakt und Paula erfährt durch Mathildas Briefe von der Angst und dem Terror, die die Juden im 3. Reich erfahren. Nach und nach distanziert sich Paula von der Ideologie und wird schließlich von ihrem Vater, der Mitglied der Polizei ist, verstoßen und in einem Kloster untergebracht. Die Autorin erzählt hier Erlebnisse, die ihr von einer ungenannten älteren Dame erzählt wurden. In der Ich-Perspektive und der Gegenwartsform beschreibt die Hauptperson Paula nicht nur von ihren Alltagserlebnissen und der Reglementierung in der NS-Zeit, die sie anfangs als völlig legitim betrachtet, sondern auch von ihrer immer tieferen Zerrissenheit zwischen Familie (Liebe zum Täter), Pflichtgefühl gegenüber dem "Führer", ihrem Gewissen und der Freundschaft zu Mathilda. Wie "Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens" (BA 11/04) ein Stück Zeitgeschichte, das zum Nachdenken anregt. Gerne empfohlen.
Freigegeben ab 12 Jahren.
Personen: Zöller, Elisabeth
Zöller, Elisabeth:
Vaters Befehl oder Ein deutsches Mädel / Elisabeth Zöller. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2012. - 268 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-596-85447-9 fest geb. : EUR 12.99
III J 0 - Signatur: III J 0 Zöl - Belletristik Kind