Als über sein entwendetes Handy ein kompromittierendes Foto von Klassenkameraden gepostet wird, hält man Robert für den Täter und belegt ihn mit Kollektivstrafe und Cyber-Mobbing. Eine Richtigstellung scheint unmöglich. Robert (15) wird beschuldigt, ein kompromittierendes Foto von Klassenkameraden gepostet zu haben. Über Nacht verliert er seinen Status als beliebtester Schüler und Basketballstar. Via Facebook wird er beschimpft und selbst seine besten Freunde meiden ihn. Als er in die Enge getrieben zu einer verbalen Attacke ausholt und sich ein ominöser Rächer bei Facebook zu Wort meldet, wird ihm ein geplanter Amok-Lauf unterstellt. Robert fährt in die Niederlande, um Mieke zu treffen, die er mag und die zu ihm gehalten hat. Doch der heimliche Besuch wird als Flucht gedeutet und löst eine landesweite Fahndung aus. Höra (zuletzt "Braune Erde", ID-A 45/12) müht sich in diesem Easy-Reader redlich, das Thema Cyber-Mobbing und Gruppendynamik spannend zu inszenieren. Leider gelang ihm nur ein mühsam konstruierter Plot, der obendrein mangelnde Sachkenntnis belegt. Dass man bei einem iPhone den Akku entfernen kann, ist falsch und dürfte die Handy-fixierte Zielgruppe erheitern (Seite 87). Mit so einem Schnitzer keine Empfehlung.
Personen: Höra, Daniel
Höra, Daniel:
Auf dich abgesehen / Daniel Höra. - Orig.-Ausg. - Hamburg : Carlsen, 2015. - 109 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-551-31353-9
Romane und Erzählungen für Jugendliche ab 12 Jahre - Signatur: Höra - Buch