Spannender Thriller über das System der Leihmutterschaft in der Ukraine. (DR) Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und schaut einer Familie zu, die mit ihren Kindern und ihrem Hund in der Hundezone spielt. Olenka ist oft hier, damit das nicht auffällt, nimmt sie manchmal ein Buch mit. Eines Tages setzt sich eine Frau zu ihr. Olenka bemerkt sie erst nicht, erschrickt aber, als sie erkennt, dass es sich um jemanden handelt, dem sie in der Vergangenheit großen Schaden zugefügt hat. Die Erzählperspektive wechselt zeitlich und räumlich zwischen Helsinki und verschiedenen Orten in der Ukraine. Die LeserInnen erfahren, dass Olenka aus sehr armen Verhältnissen stammt und dass ihr Vater die Familie mit illegalen Geschäften über Wasser gehalten hat. Olenka will dieser dunklen, armseligen Umgebung entkommen und versucht, sich im Ausland mit Modeljobs durchzuschlagen. Als diese Quelle versiegt, landet sie wieder in ihrem alten Kinderzimmer in der Ukraine und will erneut nur weg. Sie nimmt einen Job an, bei dem sie Leihmütter für reiche europäische und amerikanische Frauen gewinnen muss. Anfangs noch mit Skrupeln behaftet, gewöhnt sie sich schnell an die Annehmlichkeiten, die ihr diese Arbeit bringt, und wird eine Meisterin ihres Faches. Ihr Wissen kreist um Empfängnistermine, Hormonbehandlungen, Samenspender etc. Da hier sehr viel Geld im Spiel ist, ist es nicht verwunderlich, dass sie in die Machenschaften der ukrainischen Mafia involviert wird. Sie beginnt, die Gefahr zu ahnen, und kann noch mit letzter Kraft mit einem falschen Pass nach Finnland flüchten. Leider holt sie dort nach Jahren der Anonymität ihre Vergangenheit ein. Ein spannender Thriller, der einen Blick auf die Systematik der kommerziellen Leihmutterschaft, die in der Ukraine erlaubt ist bzw. war, wirft. Auch wenn es reine Fiktion ist, ergibt eine schnelle Internetrecherche, dass die geschilderte Situation so oder in ähnlicher Weise jederzeit in der Ukraine stattfinden kann. Sehr empfehlenswerter Lesestoff!

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Personen: Oksanen, Sofi Plöger, Angela