Ein düsterer Ausflug ins brütend heiße französische Landleben. (DR) Sollten Sie ein Fan von Simon Beckett sein, dann machen Sie sich besser auf etwas gefasst. Dieser Roman ist anders. "Der Hof" ist subtiler, langsamer und damit etwas unheimlicher als das, was man von Beckett kennt. Die brütende Sommerhitze, die das Geschehen auf einem kleinen Hof in einem unbestimmten französischen Nirgendwo schier unendlich verlangsamt, bildet den Hintergrund für eine überraschend spannende Geschichte à la "Tatort", auch wenn diesmal kein integrer Hüter des Gesetzes, sondern eine bis zum Schluss fragwürdige Persönlichkeit im Mittelpunkt steht. Der Roman kommt zudem mit wenigen Figuren aus. Ein Bauer und seine Töchter, ein Knecht, ein paar Leute aus der Stadt und ein Engländer mit einer dubiosen Vergangenheit - mehr braucht es nicht, um die LeserInnen dazu zu bringen, sich an vielen Fragen entlang zu lesen, die naturgemäß erst gegen Ende des Buches eine Antwort finden. Die obligatorischen Leichen gibt es selbstverständlich auch, wenngleich erstaunlich wenig, was aber dem Lesevergnügen nicht abträglich ist. Beckett selber sagt, er habe überraschend lange an dem Buch geschrieben, doch keine Sorge, es liest sich trotz lähmender Sommerhitze schnell! Eine willkommene Lektüre für KrimiliebhaberInnen, geeignet für Sommer wie Winter. *bn* Jonathan R. Werner
Personen: Beckett, Simon Pahnke, Juliane
Becke
Beckett, Simon:
Der Hof : Thriller / Simon Beckett. Aus dem Engl. von Juliane Pahnke. - 1. Aufl. - Reinbek : Wunderlich, 2014. - 457 S.
ISBN 978-3-8052-5068-9 fest geb.
Schöne Literatur - Buch