Ein walisischer Arbeiter demonstriert spektakulär gegen seine Entlassung.
Rezension
Aiden Walsh (Witwer, Vater zweier erwachsener Kinder, Mitglied einer Kumpelclique, Beschäftigter von Sunny Jim Electronics) droht die Arbeitslosigkeit. Seine Firma will trotz üppiger staatlicher Subventionen seinen Arbeitsplatz nach Indien verlagern, wofür deren Manager 750.000 Pfund an Bonuszahlungen erhält. Schockiert verwirklicht Aiden die Idee, aus Protest sein Leben in einem vergrabenen Sarg weiter zu führen. Es dauert nicht lange und er gibt von dort aus Interviews. Zudem wird er von seinem Sohn überredet, sich als Parlamentskandidat, quasi als Stimme der von "Freistellung" bedrohten Arbeiter aufstellen zu lassen. Man kann es auch positiv sehen: Endlich passiert etwas in seinem Leben, dessen Probleme er bisher immer mit dem Öffnen der ersten einer großen Zahl von Bierdosen angegangen ist. Der Autor lässt den satirischen Roman breit mäandrieren und zeichnet gleichzeitig eine prägnante Milieustudie einer Arbeiterschaft, die mit ihrem Arbeitsplatz alles zu verlieren hat. (Auch als Hörbuch von GoyaLIT erhältlich.)
Für die Zielgruppe, die Freude an britischer Gegenwartsliteratur hat. Der Bezug zur aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise wird Nachfrage wecken.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: French, Ray
French, Ray:
Ab nach unten : Roman / Ray French. Dt. von Martin Ruben Becker. - 1. Aufl. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2008. - 412 S. ; 20 cm. - (dtv premium ; 24694). - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-423-24694-1 kt. : EUR 14.90
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