Sommer 1989. Wendezeit in der DDR und im Leben von Adam und Evelyn.
Rezension
Adam arbeitet mit seinen dreißig Jahren zur Freude vieler Damen als äußerst kreativer Schneider im alten Haus seines verstorbenen Vaters. Er liebt die DDR nicht, hat sich aber in ihr sein eigenes kleines Paradies geschaffen. Seit rund zwei Jahren lebt er mit der zwölf Jahre jüngeren Evelyn zusammen. Evelyn wollte eigentlich Kunstgeschichte studieren, hat aber nur eine Genehmigung für Sozialpädagogik bekommen. Doch auch sie hat sich mit dem System arrangiert. Es wird jedoch alles anders, als Evelyn Adams Liebschaften mit seinen Kundinnen entdeckt. Just in dieser Zeit wird die Grenze nach Ungarn erstmals geöffnet, neue Paradiese rücken in greifbare Nähe und Adam beginnt, in der Bibel zu lesen. Schließlich sind beide im Westen und alle Fragen stellen sich neu.
Ein schwungvoll geschriebener „Liebesroman“ der Einblicke in die Welt der DDR und der Wendezeit gibt. Auf dezente Weise wird die Frage nach den Bindekräften unserer Gesellschaft gestellt.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Schulze, Ingo
Schulze, Ingo:
Adam und Evelyn : Roman / Ingo Schulze. - 3. Aufl. - Berlin : Berlin Verl., 2008. - 313 S.; 21 cm
ISBN 978-3-8270-0810-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher