Psycholgischer Roman über die Folgen eines Selbstmordattentats bei einem adoleszenten israelischen Mädchen.
Rezension
Die 14jährige Ich-Erzählerin Ella hat ihre äthiopische Freundin Jerus bei dem Anschlag einer palästinensischen Selbstmordattentäterin verloren. Mühsam versucht das schwer traumatisierte Mädchen sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Mit Hilfe ihres Freundes Etan und des Palästinensers Maher versucht Ella den Motiven der Attentäterin Nadira nachzuspüren. Schließlich wird sogar durch Maher ein schriftlicher Kontakt zu den Verwandten Nadiras hergestellt, doch eine Erklärung für Nadiras Tun kann Ella nur imaginieren, eine Bestätigung dafür erhält sie nicht. Erst als sie damit beginnt, die Ereignisse zu verschriftlichen, ihre eigene Geschichte niederzuschreiben, beginnt eine vorsichtige Rückkehr in ein normales und auch neues Leben - ohne die Freundin Jerus. - Ein Text der mitunter zu sehr sein Bemühen erkennen lässt, allen am Konflikt Beteiligten ihr Recht widerfahren zu lassen. Das ist zwar politisch korrekt, lässt aber die Konstruiertheit der Handlung allzu oft durchscheinen.
Trotz der mitunter sehr hölzernen Dialoge ist der Roman all den Lesern zu empfehlen, die sich für die Hintergründe des Nahostkonfliktes und seine Folgen interessieren.Rezensent: Gabriele von Glasenapp
Personen: Verete-Zehavi, Tamar
Verete-Zehavi, Tamar:
Aftershock : Die Geschichte von Jerus und Nadira / Tamar Verete-Zehavi. Dt. von Mirjam Pressler und Eldad Stobezki. - 1. Aufl. - München : cbt, 2009. - 205 S. ; 21 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-570-16008-4 geb. : EUR 12.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch