Fünf neue Erzählungen von der "großen alten Dame der jungen russischen Literatur" (Tages-Anzeiger, Zürich).
Rezension
"Alle meine Feinde" die erste, namensgebende und umfangreichste Erzählung des Bandes ist gewinnend und anziehend in Tonlage und Aussage. "Alle meine Feinde", das sind für die erzählende Malerin, die mit Enkelin Sascha ("das bin ich, noch mal von vorn") und ihrem Hund auf einer Datscha lebt, ganz klar Anka (die Haushälterin),Tanka (die zweite Frau ihres Vaters) und Wanka (ihr Nachbar). Und erst nach ihrem Verschwinden wird sie bemerken, dass ihr Wesentliches, die Lebensaromen fehlenàTorkarjewa, leichthändig, humorvoll, die Dinge des Lebens, die Seelenlage ihrer Protogonisten wohl kennend, gibt damit im Fall dieses Erzählbandes einen hohen, für die folgenden Geschichten zu hohen Level vor; hinter dem sie weit abfallen. "Schweinesieg" - als Beispiel - gerät geradezu peinlich von einem Klischee ins andere. - Etwas ratloses Resümee: eine gelungene, vier weniger ausgereifte Erzählungen. Schade.
Trotz der Einschränkung sicher ein Muss für LeserInnen von Viktorija Tokarjewa.Rezensent: Jana Heinig
Personen: Tokarjewa, Viktorija
Tokarjewa, Viktorija:
Alle meine Feinde : Und andere Erzählungen / Viktorija Tokarjewa. Dt. von Angelika Schneider. - Zürich : Diogenes, 2011. - 242 S. ; 20 cm. - Aus d. Russ.
ISBN 978-3-257-06796-5 geb. : EUR 19.90
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