Die Lebensgeschichte einer Frau aus Äthiopien, die ihr ganzes Leben den Aidswaisen widmete.
Rezension
Die Autorin erzählt, wie Hargewoin Teferra, eine Witwe aus der äthiopischen Mittelschicht, in Addis Abbeba das erste Waisenhaus für Aidswaisen aufgebaut hat. Erst nahm sie immer mehr Kinder, die niemand anders haben wollte, in ihrem eigenen einfachen Haus auf. Später baute sie mit Hilfe von Spenden ein großes Waisenhaus auf und vermittelte Auslandsadoptionen. Mit zunehmendem Wachstum und Professionalisierung der Einrichtung sah Hargewoin Teferra sich allerdings Anschuldigungen wie Kinderhandel oder Missbrauch in ihrem Heim ausgesetzt und wurde sogar verhaftet. - Die Autorin hat umfangreich recherchiert und zahlreiche Menschen interviewt. Neben der eindrucksvollen Lebensgeschichte Teferras bietet sie einen Einblick in die neuere Geschichte Äthiopiens und die Entwicklung der AIDS-Katastrophe und erzählt von den Schicksalen einiger der adoptieren Kinder. Beeindruckend ist die ehrliche und kritische Schilderung der Probleme und Fehler bei Aufbau der Einrichtung, auch wenn Melissa Fay Greene, selbst Adoptivmutter einer Aidswaisen aus Äthiopien, sicher nicht unparteiisch ist.
Alles in allem: Eine spannende Biografie, in der das bedrückende AIDS-Problem aus afrikanischer Sicht geschildert wird. Gern empfohlen.Rezensent: Monika Meffert
Personen: Greene, Melissa Fay
Greene, Melissa Fay:
Alle meine Kinder : Haregewoin Teferra - ein Leben für die Waisen / Melissa Fay Greene. Dt. von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck. - 1. Aufl. - München : Blanvalet. - 544 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-7645-0215-7 geb. : EUR 19.95
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch