Die emotionale Seite der Ereignisse im Herbst 1989 in Berlin in Bildern und kurzen Erinnerungen.
Rezension
Wie schnell ein Ereignis Geschichte werden kann, zeigt der Fall der Berliner Mauer. Etwa ein Viertel der Bundesbürger weiß davon nur aus Erzählungen, Büchern und Filmen. Das ist der Lauf der Dinge. Guido Knopp meint im Vorwort des Buches, man müsse die Deutschen immer wieder an die emotionale Seite des Mauerfalls erinnern. Daran, dass im Herbst 1989 nahezu die ganze - bis dahin geteilte - Nation in einem euphorisiert war. Heute dagegen herrsche der Katzenjammer vor. Tatsächlich ist in den über 20 persönlichen Stellungnahmen dieses Buches häufig von Gefühlsausbrüchen die Rede. Nur wenige der Befragten erinnern sich an Bedenken oder äußern gar Kritik. Das ist auch nicht das Thema des Buches. Im Vordergrund stehen die - überwiegend schwarzweißen - Fotografien von Manfred Uhlenhut, die das Auge fesseln und den Zeitzeugen an die Ereignisse erinnern. Wie diese Bilder auf jene wirken, die nach 1989 geboren wurden oder damals zu jung waren, um die eigentliche Dimension des Mauerfalls zu begreifen, ist eine andere Frage.
Wer vorwiegend an Bildern vom Mauerfall und kurzen, emotionalen Stellungnahmen von Zeitzeugen interessiert ist, dem kann dieses Buch durchaus empfohlen werden.Rezensent: Matthias Gröbel
Personen: Knopp, Guido
Als die Mauer fiel / Fotografien von Manfred Uhlenhut. Mit einem Vorwort von Guido Knopp. - München : Knesebeck, 2009. - 95 S. : Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-86873-026-5 geb. : EUR 19.95
Geschichte der beiden deutschen Staaten - Buch