Der größte Wunsch eines kleinen Mädchens, im Krippenspiel Maria darzustellen, geht trotz Hindernissen im Vorfeld doch noch in Erfüllung.
Rezension
Als es noch bitterkalte Winter gab, feuerte Mama morgens erst mal den Ofen an, das Kind blieb im Bett, bis es vom Knistern des Holzfeuers geweckt wurde… Diese in atmosphärisch packenden Bildern illustrierte Idylle wird nach dem Aufstehen jäh gestört: Die vor kurzem zugezogene Ich-Erzählerin muss zur Schule gehen. Dort ist sie eine Außenseiterin, die misstrauisch beäugt und verspottet wird. Selbst der Lehrer sieht weg, als sie in der Pause mit Schneebällen beworfen wird. Kein Wunder, dass auch beim Krippenspiel nur die Rolle eines Schafes übrigbleibt, obwohl es ihr größter Wunsch ist, die Maria zu spielen. Erst spät erfahren wir, dass das Mädchen schwarz ist und mit seinen kurzen Haaren hadert – es will nicht anders aussehen als die anderen. Kurz vor der Aufführung wendet sich das Schicksal, die „Maria“ wird krank, das Mädchen springt ein, und am Ende gibt es tosenden Applaus.-Ein gut gemeintes Bilderbuch, das zwiespältige Gefühle zurücklässt: Einerseits wird Verständnis für die Situation des schwarzen Mädchens geweckt. Andererseits wäre zu wünschen, dass die Ausgrenzung nicht durch einen Zufall (noch dazu auf Kosten eines anderen Kindes) überwunden werden würde.
Das Buch eignet sich zur Diskussion mit Kindern ab 5 J. Es kann in Kindertagesstätten und Grundschulen, aber auch in der Gemeindearbeit (z.B. Kindergottesdienst), eingesetzt werden.Rezensent: Katharina Katt
Personen: Richter, Jutta Gleich, Jacky
Als ich Maria war / Jutta Richter. Ill. von Jacky Gleich. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2010. - o. Pag. : überw. Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-446-23591-5
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher