Es braucht nur wenige Auslöser, damit sich Freundschaft in Feindschaft und Ausgrenzung wandelt.
Rezension
Jannik, Loni und drei weitere Kinder aus der "Milchstraße" sind ein eingeschworener Freundeskreis, der sich gemeinsam mit Janniks großem Bruder Bo die tollsten Fantasiespiele ausdenkt. Am 11. Geburtstag von Jannik und Loni ändert sich die Situation. Es gibt ein neues Spiel. Dabei werden die Kinder zu Adlern. Die Adler müssen sich an Regeln halten und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Nach gewisser Zeit wird Jannik klar, dass Loni, die dunkelhäutig ist, diese Voraussetzungen nicht erfüllt und ausgegrenzt werden soll. Auch bei den Erwachsenen der Straße ist Unruhe entstanden. Denn einige Bewohner haben ihren Job in der Druckerei, dem Hauptarbeitgeber der Straße, verloren und wurden durch andere ersetzt. Jannik spürt, wie sich eine Front bildet gegen Lonis Mutter, die ebenfalls dunkelhäutig ist. Beim traditionellen Herbstfeuer der Straße eskaliert die Situation ... Eine Geschichte über Freund- und Feindschaft, über Ausgrenzung und Rassismus mit Parallelen zum Dritten Reich.
Ein wichtiges Buch, das sehr nachdenklich macht. Die Leser (ab ca. 10 Jahren) sollten bereits Kenntnisse über das Dritte Reich haben. Als Klassenlektüre gut geeignet, auch als Literaturgottesdienst für Jugendliche und Erwachsene denkbar.Rezensent: Helena Schäuble
Personen: Marmon, Uticha
Marmon, Uticha:
Als wir Adler wurden / Uticha Marmon. - Frankfurt am Main : Sauerländer, 2020. - 221 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7373-5707-4 geb. : EUR 14.00
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Mar - Buch