Eine kritische Fragestellung und moralischer Appell an unser Konsumverhalten.
Rezension
2003 sollte der Journalist und Schriftsteller Wallace für die Zeitschrift "Gourmet" einen Bericht über das "Maine Lobster Festival" schreiben. Herausgekommen ist dabei in einer Mischung von Reportage und Essay ein aufrüttelnder Bericht. Zunächst beschreibt er die negativen Folgen des touristischen Saisonhöhepunktes in Rockland: Dixie-Klos, lange Schlangen überall, Plastikbesteck und Styroporverpackungen. Dann berichtet er über das Einst und Jetzt der Hummerindustrie in Maine. In einem weiteren Exkurs werden wir über die Biologie der Hummer informiert. Schließlich kommt Wallace zu seiner zentralen Frage: „Ist es eigentlich in Ordnung, aus reiner Freude am Genuss ein fühlendes Wesen in einen Topf mit kochendem Wasser zu werfen?" Wallace, der an den Widersprüchlichkeiten des Lebens litt und 2008 Selbstmord beging, wirft viele Fragen auf hinsichtlich unseres Konsumverhaltens. Die Antworten darauf muss jeder für sich selber finden.
Ein flüssig übersetzter, kurzer Bericht nicht nur für Vegetarier, durch Layout-Tricks auf die Länge eines kleinen Büchleins gebracht. Aufrüttelnd und unbedingt lesenswert!Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Wallace, David Foster Ingendaay, Marcus
Wallace, David Foster:
Am Beispiel des Hummers / David Foster Wallace. Dt. von Marcus Ingendaay. - 1. Aufl. - Zürich : Arche, 2009. - 80 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-7160-2611-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher