Ein Roman, der berührt und Mut macht, auch wenn ein geliebter Mensch fehlt.
Rezension
Vor 149 Tagen ist Annis Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen. Und seit genau 149 Tagen ist nichts mehr so wie früher. Ihre Schwester Sally schweigt, ihr Bruder Collin schlägt auf sein Schlagzeug ein und ihr Vater starrt regungslos stundenlang aus dem Wohnzimmerfenster. Wenn John Newmans Ich-Erzählerin Anni eines nicht tut, dann ist es weinerlich zu werden. Anni erzählt davon, wie nett alle zu ihr sind, seit die Mutter auf dem Fahrrad vom 82er-Bus überfahren wurde. Wie liebevoll die Großeltern, die Tanten, ihre verständnisvolle Lehrerin und ihre allerbeste Freundin Orla sich um sie kümmern. Orla hält immer zu Anni und bringt sie zum Lachen, auch wenn sich Anni jeden Abend in den Schlaf weinen muss. Doch irgendwann merkt Anni, dass es mehr bedarf, um über den Verlust der Mutter hinwegzukommen. Anni beschreibt dabei nicht nur ihre eigenen Gefühle, sie macht sich auch Sorgen um ihren Vater, ihre Geschwister, ihre Großeltern und Tanten. Anni ist tapfer, aber es dauert lange, bis eine Art Heilung beginnt. Und als ihre Schwester plötzlich verschwindet, merkt Anni, dass sie vergessen hat, die Tage seit dem Unfall weiterzuzählen.
Dem irischen Autor John Newman gelingt es auf subtile und zugleich fast sachliche Weise, das Leben mit dem Verlust zu fassen. Ein Buch vom Loslassen und Neubeginnen für LeserInnen ab 10 J.Rezensent: Anne Tebben
Personen: Newman, John
Newman, John:
Anni / John Newman. Dt. von Anne Braun. Ill. von Heike Herold. - Frankfurt : Fischer Schatzinsel, 2011. - 237 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-596-85436-3 geb. : EUR 12.95
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2/2 - Buch