Ausführliche Darstellung der römischen Germanienpolitik vor und nach der verlorenen Varusschlacht 9 n. Chr.
Rezension
Der Untergang dreier Legionen in den Wäldern Germaniens wird zu Recht als welthistorisch bezeichnet, markiert sie doch den Beginn des Endes der römischen Expansionsbestrebungen im Gebiet zwischen Rhein und Elbe. Doch wie kam es dazu? Der Historiker Boris Dreyer erzählt die Geschichte der römischen Germanienpolitik, schildert Ziele und Methoden und zeigt auf, dass nicht allein die Niederlage des Varus, sondern die verlustreichen Siege bei den anschließenden Strafexpeditionen Kaiser Tiberius bewogen, von einer Eroberung Germaniens abzusehen. Die militärische Supermacht zog sich letztlich an den Rhein zurück und mauerte sich ein. Dreyer erläutert, was dies für deren weitere imperiale Ausrichtung bedeutete. Ausführlich zitiert er schriftliche Quellen und bezieht auch neueste archäologische Erkenntnisse mit ein. Der Faktenreichtum hindert allerdings auch manchmal den Lesefluss.
Ein wissenschaftliches Werk für Leser, die tiefer in die Materie einsteigen wollen. Geeignet für historisch interessierte Leser.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Dreyer, Boris
Dreyer, Boris:
Arminius und der Untergang des Varus : Warum die Germanen keine Römer wurden / Boris Dreyer. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2009. - 316 S. : Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-608-94510-2
Signatur: Gd 1 - Bücher