Der Psychiater Spatz wird durch seine Liebe zu der Verkäuferin Anna zum Kämpfer gegen Ausbeutung und Unterdrückung.
Rezension
Der 50jährige Psychiater Spatz fühlt sich ausgelaugt. Dankbar nimmt er eine einjährige Beurlaubung an und zieht von New York nach Wien. Dort verliebt er sich in Anna, die als Betriebsrätin gegen Lohnkürzungen kämpft. Spatz beschließt, Anna in ihrem Kampf zu unterstützen. Mit ausgefallenen Ideen, Tricks, die bis zum Schaufenstertheater gehen und mit der Hilfe von Freunden gelingt es, dass der Streik der Kaufhausangestellten zu einer Massenbewegung in ganz Österreich wird. Der Aufruhr treibt die Regierung für drei Monate ins Exil. Aus dieser Bewegung entsteht kein neues Regime oder ein Regierungsprogramm. Es entwickelt sich eine friedliche Anarchie, in der solidarisch für von der Gesellschaft Benachteiligte gesorgt wird, jeder gut leben kann und viel gefeiert wird. Weil immer wieder neue Personen auftauchen, ist das Lesen des Romans streckenweise mühsam. Der Autor selbst sagt: "Das Ganze ist schon eine Anleitung zur Praxis. Am Anfang kann man es als Komödie lesen. Dann wird es ernst".
Für politisch interessierte Leser; als Diskussionsgrundlage für Gemeindekreise (Männerstammtisch); eher nicht für das breite Lesepublikum.Rezensent: Eva Basler
Personen: Scharang, Michael
Scharang, Michael:
Aufruhr : Ein Roman / Michael Scharang. - Berlin : Suhrkamp, 2020. - 305 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-42928-0 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Schar - Buch