Autobiografie der bekannten Journalistin mit Stationen u.a. in London, Afghanistan, Paris, Moskau, Irland, Maine und Griechenland.
Rezension
"Aufs Ganze". Ein überaus passender Titel für eine biografische Reise durch das bewegte Leben der Journalistin, Moderatorin und zuletzt Chefredakteurin des WDR Sonia Mikich. Las ich die anfangs sehr vollmundig vorgetragene Selbstdarstellung als "Scheidungswaise, Kleineleutekind, Britin, Halb-Serbin, Linke, Feministin...." und die behauptete Entschlossenheit zum Glücklichsein noch mit leichtem Unbehagen, zogen mich die folgenden Kapitel in ihren Bann. Spannend, differenziert, durchaus mit Emotionen und in einem flüssig lockeren Stil erzählt Mikich von ihrem Einstieg in den Journalismus, einer Reportage 50 Jahre nach Stalingrad, für die sie mit dem Zug nach Russland reist, um Geschichte auf Augenhöhe zu erfassen. Tschetschenien ist eine ihrer nächsten Stationen, es folgt Afghanistan, ihr Sehnsuchtsland. Persönlicher Höhepunkt ist ihre Arbeit im Moskau der nachsowjetischen Zeit. Berührend das Kapitel über den Tod ihrer Mutter. Mikich schreibt als Journalistin, Mensch und Frau. Großartig!
Eine herausragende Biografie für alle, die sich für Politik und Weltgeschehen interessieren und hinter den Kulissen Journalismus verstehen wollen. Auch Veranstaltungen mit Frauen-Porträts!Rezensent: Gabriele Kassenbrock
Personen: Mikich, Sonia
Mikich, Sonia:
Aufs Ganze : Die Geschichte einer Tochter aus scheckigem Haus / Sonia Mikich. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2022. - 294 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-00243-0 geb. : EUR 22.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Mik - Buch