Die Geschichte eines jungen Hilfslehrers im hohen Norden, auf der Suche nach einem Sinn des Lebens.
Rezension
Mit 925 Seiten kein Buch, das sich mal eben so liest, und es aus der Retrospektive zu beurteilen, ist auch nicht einfach. "Ute av verden" ist das 1998er Literaturdebüt des heute hoch gefeierten Karl Ove Knausgård, das in der wie immer meisterhaften Übersetzung von Paul Berf nun zum ersten Mal in deutscher Sprache vorliegt. Schon in diesem (in Norwegen preisgekrönten) Werk, das der damals 30-Jährige schrieb, ist alles vorhanden, was später zu preisen sein wird: die Tiefe seiner Gedanken, seine oft altmodisch anmutende Fabulierfreudigkeit, der bildhafte, oftmals ausufernde Stil, die Liebe zu überbordenden Details (2 Seiten für einen männlichen Orgasmus). Erzählt wird langatmig von Kindheit und Jugend des jungen Hilfslehrers Henrik Vankel, der die Menschen nicht versteht, sein Leben lang auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist - und sich eines Tages in eine 13-jährige Schülerin verliebt: Missbrauch aus männlicher Perspektive als eines der Themen eines ungemein vielschichtigen Romans.
Für sehr anspruchsvolle und erfahrene Literaturliebhaber mit Freude an detailreicher bildhafter Sprache und philosophisch gesellschaftlichen Weltkonstrukten.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Knausgård, Karl Ove Berf, Paul
Knausgård, Karl Ove:
Aus der Welt : Roman / Karl Ove Knausgård. Dt. von Paul Berf. - München : Luchterhand, 2020. - 924 S. ; 22 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-630-87437-1 geb. : EUR 26.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Kna - Buch