Mehr als "Kindergarten": Sammlung kurzer Geschichten über deutsche Wörter in anderen Sprachen.
Rezension
Matthias Heine bringt uns in diesem Buch deutsche Wörter näher, die in anderen Sprachen Bedeutungslücken besetzten und auch heute noch benutzt werden. In insgesamt 80 Beiträgen geht es einmal um die Welt, eine große Spanne von Sprachen wird abgebildet und die Geschichte der ausgewanderten Wörter erzählt. Besonders gut gefallen mir "kitsch" im Spanischen, "hof"/"hopeu" im Koreanischen für die Bierkneipe (vgl. Hofbräuhaus) und der im Hebräischen verwendete Name für das @-Zeichen: "strudel". Die Schilderungen Heines sind bisweilen etwas weitschweifig, viele Namen und Daten erschweren dann das Erfassen der wichtigsten Fakten. Zahlreiche Wörter in Heines Buch finden sich in Sprachen ehemaliger Koloniegebiete Deutschlands und es ist zu hinterfragen, unter welchen Bedingungen die Implementierung deutscher Worte dort vonstattenging. Hier hätte ich mir einen viel kritischeren Umgang mit den Machtstrukturen in den "Schutzgebieten" gewünscht. Im Ganzen aber interessant und unterhaltsam.
Ideal zum Immer-wieder-Reinlesen, für kurzweilige Info-Häppchen oder um mit den Wörtern auf Reise zu gehen.Rezensent: Marie Tronnier
Personen: Heine, Matthias Gramlich, Julia
Heine, Matthias:
Ausgewanderte Wörter : Von Deutschland in die ganze Welt / Matthias Heine. Ill. von Julia Gramlich. - Köln : DuMont, 2022. - 135 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-8321-6907-7 geb. : EUR 20.00
Verschiedenes - Signatur: Lz Hei - Buch