Ein Einblick in das jüdische Alltagsleben in Berlin zwischen 1939 und 1943.
Rezension
Hermann Samter war als Mitarbeiter einer der letzten existierenden jüdischen Zeitungen in Berlin zwischen 1939 und 1943 ein sehr genau informiertes Mitglied der Jüdischen Gemeinde. Seine Briefe, die er an seine Schwester in London und an eine ehemalige Hausangestellte und deren Tochter im Eichsfeld schrieb, sind Zeugnisse der zunehmend judenfeindlichen nationalsozialistischen Politik. Auch wenn er seine Angehörigen beruhigen wollte, sind die authentischen Äußerungen erschreckende Dokumente eines alltäglichen Terrors. Die Geschichte dieser Zeit ist zwar schon vielfach dokumentiert aber solche Zeugnisse erweisen sich angesichts der Verharmlosung und Verdrängung in unseren Tagen als durchaus notwendig und erinnerungswürdig. Daniel Fraenkel, Historiker in Yad Vashem, hat sie aus dem Hebräischen übersetzt und kommentiert herausgegeben.
Ein gut lesbares, beeindruckendes alltagsgeschichtliches Zeugnis. Zur Erinnerung sehr empfohlen. Gut einsetzbar im Sek-II-Unterricht und in Literaturgruppen.Rezensent: Klaus Stiebert
Personen: Samter, Hermann
Samter, Hermann:
"Worte können das ja kaum verständlich machen" : Briefe 1939-1943 / Hermann Samter. Hrg. von Daniel Fraenkel. Dt. von Tamar Avraham. - Göttingen : Wallstein, 2009. - 120 S. : Ill. ; 21 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-8353-0470-3 geb. : EUR 18.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch