Schlender, Brent
Becoming Steve Jobs Vom Abenteurer zum Visionär
Buch

Mitgründer des Computerherstellers Apple, treibende Kraft beim Trickfilm-Spezialisten Pixar und schließlich - wieder an der Spitze von Apple - der Initiator des Smartphone-Zeitalters: Das Leben von Technologie-Ikone Steve Jobs umfasst gleich mehrere mitreißende Kapitel der jüngsten Technologie-Ära. Biographie über den kalifornischen Computer-Visionär, der nur 56 Jahre alt wurde und 2011 an Krebs starb.


Rezension

Halb Genie, halb Wahnsinniger, Guru, Choleriker und Kontrollfreak - das ist das vorherrschende Bild, das sich die Welt von Steve Jobs gemacht hat. Vier Jahre nach seinem Tod wurde Ende vergangenen Jahres nun die zweite Biographie des Apple-Gründers veröffentlicht, geschrieben von zwei profilierten Technikjournalisten und Kennern der Silicon-Valley-Szene, von Brent Schlender (Wirtschaftsmagazin "Fortune") und Rick Tetzeli (Technologie-Magazin "FastCompany"). Zeichnete die 2011 erschienene, noch von Steve Jobs selbst autorisierte Biografie des Apple-Gründers durch den renommierten Schriftsteller Walter Isaacson das überaus spannende Bild eines durchaus widersprüchlichen Charakters mit Licht- und Schattenseiten, so geht Brent Schlender im neuen Werk nachsichtiger mit seinem langjährigen Freund Steve Jobs um. Was nicht unbedingt schlecht ist, begleitete Schlender Jobs doch mehr als 20 Jahre lang. Dieser Vertrautheit über einen langen Zeitraum hinweg verdanken wir tiefe Einblicke in das Leben des Unternehmers und in das Apple-Imperium. Auf Grundlage zahlreicher Gespräche mit Jobs selbst, mit engen Vertrauten und Weggefährten wie Tim Cook oder auch Bill Gates ist ein leidenschaftliches Porträt entstanden, das in seinem Kern der Frage nachgeht, wie aus einem ungestümen jungen Gründer eine der wichtigsten Unternehmerpersönlichkeiten unserer Zeit reifen konnte. "Mir kam er viel komplexer, viel menschlicher, viel sentimentaler und auch viel intelligenter vor als der Mann, den ich in den vielen Berichten und Nachrufen beschrieben fand", müht sich Schlender, das Bild der Öffentlichkeit von Jobs etwas zu polieren. Zwar beschreiben auch Schlender und sein Co-Autor Tetzeli einen unbeherrschten Jobs, doch kann der dann auch wieder einsichtig sein und sich sogar entschuldigen: "Steve, der aufgeblasene Mistkerl, der in seinem starrköpfigen Perfektionswahn jeden anderen verachtete; Steve, der sich für smarter hielt als alle anderen und keinen Ratschlag annahm; der, kurz und gut, von seinem ersten bis zum letzten Tag halb Genie, halb Arschloch gewesen war. Nichts davon stimmt mit meiner persönlichen Erfahrung des Menschen Steve Jobs überein." Technik-affine Leser sollten also keine allzu kritische Auseinandersetzung mit der Person des Apple-Masterminds erwarten. Doch gerade in seiner Subjektivität ist "Becoming Steve Jobs" ein gut lesbares, unterhaltsames Buch mit vielfältigen Einblicken in die Geschichte des wertvollsten Unternehmens der Welt. So dürften sogar Anhänger von Windows-Computern die Lektüre schätzen. Das Buch ist zumden als Ergänzung biographischer Bestände empfehlenswert.

Technik-affine Leser sollten also keine allzu kritische Auseinandersetzung mit der Person des Apple-Masterminds erwarten. Doch gerade in seiner Subjektivität ist "Becoming Steve Jobs" ein gut lesbares, unterhaltsames Buch mit vielfältigen Einblicken in die Geschichte des wertvollsten Unternehmens der Welt. So dürften sogar Anhänger von Windows-Comp

Rezensent: Klaus Frieling


Personen: Schlender, Brent

Schlagwörter: Computer Technikgeschichte Biographie Apple

Schlender, Brent:
Becoming Steve Jobs : Vom Abenteurer zum Visionär / Brent Schlender u. Rick Tetzeli. Dt. von Karlheinz Dürr, Heike Schlatterer u. Martin Bayer. - München : Siedler, 2015. - 510 S. : Ill. ; 23 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-8275-0078-6 geb. : EUR 26.99

Zugangsnummer: 2014/2631
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch