Versuch, Ludwig van Beethoven (1770-1827) von seiner menschlichen Seite zu zeigen.
Rezension
Kirsten Jüngling, studierte Ökonomin und Journalistin, hat zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven zeitgenössische Quellen und spätere Biografien auf ihren belegbaren Realitätsgehalt überprüft, um das Bild des wahren Menschen von dem des verklärten Genies zu trennen. Dabei hat sie eine geradezu schwindelerregende Fülle an biografischen Fakten, Namen und Spekulationen (z. B. über die Liebschaften Beethovens) zusammengetragen, die die Lektüre des Buches zu einer regelrechten Geduldsprobe werden lassen. Da die Autorin darüber hinaus die Musik, um die sich das ganze Leben Beethovens drehte, fast völlig außer Acht gelassen hat, wird sie dem Menschen nicht gerecht, der als Komponist, Pianist und Dirigent zutiefst unter seiner fortschreitenden Ertaubung litt, der von finanziellen Ängsten geplagt wurde, weil er für seine jüngeren Geschwister sorgen musste, und der sich mit seinem ungezügelten Temperament selbst im Weg stand, weil er sich nach Nähe sehnte, ohne sie zulassen zu können.
Entbehrlich!Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Jüngling, Kirsten
Jüngling, Kirsten:
Beethoven - Der Mensch hinter dem Mythos / Kirsten Jüngling. - 2. Aufl. - Berlin : Propyläen, 2019. - 300 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-549-07484-8 geb. : EUR 24.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Jün - Buch