Wider eine Beschleunigung von Bildungsprozessen.
Rezension
Aus technischem Fortschritt erwächst jedem Einzelnen in unserer Gesellschaft Zeitgewinn, der erstaunlicherweise in Zeitnot und Hast vor allem auch in sozialen Beziehungen resultiert. Diese Dynamik zu entlarven und zu verhindern, dass sie sich in Bildungsprozessen und im Schulsystem reproduziert, dass sie als innere Triebkraft den Kindern kritiklos weitergegeben wird, macht sich der Pädagoge und Soziologe Fritz Reheis zur Aufgabe. Er kritisiert den Leistungsdruck an den Schulen, der sich nicht zuletzt in einem strengen Zeitregime niederschlägt. Bildungsprozesse und die an ihr beteiligten Schüler und Lehrer haben ihre Eigenzeit. Beschleunigung vermehrt weder Leistungspotential noch fördert sie die Entfaltung, "das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht" so ein afrikanisches Sprichwort. Reheis Diagnose kommt der Gegenwart nahe, Instrumentarium zur Veränderung bleibt er schuldig.
Erhellend in Sachen Bildung für Pädagogen wie Eltern, ein Buch, welches ein alternatives Bild von Schule zeichnet, zugleich die Leistungserwartungen an Kinder in Frage stelltRezensent: Dorothy Bonchino-Demmler
Personen: Reheis, Fritz
Reheis, Fritz:
Bildung contra Turboschule ! : Ein Plädoyer / Fritz Reheis. - Freiburg : Herder, 2008. - 221 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-451-03008-6 kt. : EUR 14.90
Buch