Gioachino Rossini, italienischer Komponist, möchte im Wilden Westen eine Erbschaft antreten.
Rezension
Kurzer Blick auf den Umschlag: Vorne ein sehr komisches Titelbild, drapiert mit verwegen diagonalen Schriftzügen und einem lustigen Titel. Hinten ein sehr witziger Klappentext. Innen im Umschlag ein herrlich verschrobenes Autorenbild. Und das, was zwischen den Deckeln geschrieben steht? Ist nicht halb so skurril, nicht halb so lustig, nicht halb so verwegen, vielleicht immerhin etwas verschroben: Gioacchino Rossini, bekannt geworden durch Opern wie "Der Barbier von Sevilla", ist alt und möchte eine Erbschaft im Wilden Westen antreten. Die Reise nach Amerika ist beschwerlich, ebenso die Reise in Amerika. Er bekommt es mit allerhand unehrlichem Volk zu tun und überhaupt hat er sich das alles viel leichter vorgestellt. Schließlich trachtet ihm auch noch jemand nach seinem Erbteil. Und wir erfahren währenddessen manches über das historische Amerika. Ganz interessant, ja, aber ganz und gar nicht das, wonach es aussieht. Da können auch verstreute figurale Skurrilitäten wenig ausrichten.
Ein recht sachorientierter, leicht skurriler Western in einer Ach-wie-lustig-Aufmachung. Das Ergebnis ist literarisch in Ordnung, hat aber ein echtes Zielgruppenproblem.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Palm, Kurt
Palm, Kurt:
Bringt mir die Nudel von Giacomo Rossini : Kein Spaghetti-Western / Kurt Palm. - Wien : Residenz, 2014. - 262 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7017-1604-3 geb. : EUR 19.90
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