Bücher, vor allem aber das Lesen derselben und der sonstige Umgang mit ihnen, gefährden Geist, Leib und Leben!
Rezension
Abgründe tun sich auf: Bibliothek und Tod? Gar nicht so abwegig und keineswegs das Erschlagen werden von umstürzenden Regalen ist gemeint. Große Bibliotheken boten Mumien, Skeletten und anderen Funden aus dem Totenreich oftmals eine Heimstatt. Heute sind diese Dinge Volkskundemuseen übereignet. Bücher als Pestüberträger? Papiermühlen waren berüchtigte Verbreitungsherde der Seuche. Bücher selbst sterben, nicht nur, dass sie dem Zahn der Zeit ausgeliefert sind, auch ihre Inhalte fallen oft - zu recht - dem Vergessen anheim. Auch verloren Bibliotheken durch das Internet ihr Alleinstellungsmerkmal als umfassende Informationsquelle. Doch ihre Zukunft liegt darin, dass sie die Personalität vergangener Autoren erfahrbar machen - und den Lesern die eigene Vergänglichkeit vor Augen führen. Letzteres nicht wirklich nett, aber realistisch. Höchst skurril, amüsant, manchmal abseitig und eben morbid.
Sehr speziell. Aber für jeden, der Bücher mag, ein wahrer Leckerbissen. Nicht nur vom Thema her, sondern auch wegen des geschliffenen Stils.Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt
Personen: Steinhauer, Eric W.
Steinhauer, Eric W.:
Büchergrüfte : Warum Büchersammeln morbide ist und Lesen gefährlich / Eric W. Steinhauer. - Darmstadt : Lambert Schneider, 2014. - 144 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-650-40021-5 geb. : EUR 16.95
Medien und Methoden der Informationsvermittlung (Presse, Buch- und Bibliothekswesen, audiovisuelle Medien u.a.) - Buch