Amtsberg, Susanne
Das Dach der Seligen Roman
Buch

Die Tagebücher des verschollenen Ehemannes verhelfen einer jungen Frau zur Erkenntnis ihrer Irrtümer.


Rezension

Die Malerin Emmy begibt sich im Jahre 1910 auf eine Schiffsreise, um den Spuren ihres Mannes zu folgen, der von einer Tibet-Expedition nicht heimgekehrt ist. Unterwegs liest sie seine Tagebücher und stellt fest, dass weder sie noch ihr Kind irgendeine Rolle in seiner Gedankenwelt spielten. Die unübertrefflich trockenen "Tagebuchaufzeichnungen" werden auch den Lesern dieses Romans zugemutet und nehmen einen großen Teil des Buches ein. Mit ihren vielen Partizipialkonstruktionen sind sie hölzern und unpersönlich abgefaßt. Erst gegen Ende sagt der Mann überhaupt "ich". Die Expedition quält sich mühsam durch menschenfeindliche Natur, und so quält sich auch der Leser. Menschliche Charaktere und Beziehungen bleiben farblos. Allerdings ein Text gegen jede Tibet-Romantik.

Ein interessantes Thema in knochentrockener, unflexibler Sprache, die die Geduld der Leser strapaziert.

Rezensent: Lieselotte Diepholz


Personen: Amtsberg, Susanne

Schlagwörter: Selbstfindung 20. Jh. Expedition Tibet

Amtsberg, Susanne:
Das Dach der Seligen : Roman / Susanne Amtsberg. - Berlin : Aufbau, 2012. - 348 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03504-4 geb. : EUR 22.99

Zugangsnummer: 0003/1348
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch