Keegan, Claire
Das dritte Licht Erzählung
Buch

Ein irisches Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen verlebt bei Verwandten einen unbeschwerten Sommer.


Rezension

Das Mädchen ist vielleicht 6-9 Jahre alt. Ihr Vater trinkt und die Mutter erwartet wieder einmal ein Baby. Um die Haushaltskasse zu entlasten, bringt der Vater das Mädchen vorübergehend zu entfernten Verwandten. Das ältere Ehepaar lebt auf einer Farm in Wexford. Hier erfährt das Mädchen zum ersten Mal familiäre Geborgenheit. Obwohl sie das zunächst etwas überfordert, entschließt sie sich schnell, ihr liebloses Zuhause gedanklich beiseite zu schieben, um die Gegenwart genießen zu können. Doch auch die Kinsellas haben einen wunden Punkt. Ihr Sohn ist vor Jahren gestorben. Das wird allerdings ebenfalls nur am Rande erwähnt. So bleibt die ungetrübte Sommerstimmung, das geschäftige Leben auf der Farm mit den sich liebevoll zugeneigten Personen im Zentrum der Erzählung. Das Ende bleibt offen. Die Autorin wählt einen angenehm unsentimantalen Erzählstil, bestens geeignet für eine derart berührende Erzählung.

Der schmale Band liest sich hervorragend. Für LeserInnen, die sich gern gefühlsmäßig in Familiengeschichten einlassen.

Rezensent: Susanne Brenner


Personen: Keegan, Claire

Schlagwörter: Familie Irland Armut

Keegan, Claire:
Das dritte Licht : Erzählung / Claire Keegan. Dt. von Hans-Christian Oeser. - Göttingen : Steidl, 2013. - 100 S. ; 20 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-86930-609-4 geb. : EUR 16.00

Zugangsnummer: 0003/1885
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch