Niederländische und belgische Dichter würdigen einsam Sterbende beim Begräbnis mit einem persönlichen Gedicht.
Rezension
"Das Einsame Begräbnis" ist ein soziales und literarisches Projekt, bei dem es darum geht, ein letztes Mal, in Form von persönlichen Gedichten, für Menschen da zu sein, die schon vor ihrem Tod in Vergessenheit geraten sind. Der niederländische Dichter F. Starik und der flämische Dichter Maarten Inghels koordinieren die Einsätze ihrer Kollegen. 32 Beispiele werden in dem schmalen Bändchen beschrieben, von der Recherche über die Zusammenarbeit mit dem Friedhofspersonal, die Gedanken zu den Verstorbenen und schließlich der Zeremonie selbst. Auch bei dürftigster Faktenlage und daraus folgenden Selbstzweifeln schaffen es die hochkarätigen Dichter, mit den berührenden Ergebnissen ihrer Arbeit, noch einmal ein Schlaglicht auf die Verstorbenen zu werfen. Ein nachdenklich machendes Buch, das sicherlich dazu motivieren kann, das eigene Handeln zu überprüfen. Der unsentimentale Schreibstil macht es leichter sich mit den bedrückenden Geschichten zu beschäftigen.
Das empfehlenswerte Buch macht Mut. Es ist sehr geeignet für Gesprächskreise.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Ingehls, Maarten
Ingehls, Maarten:
Das Einsame Begräbnis : Geschichten und Gedichte zu vergessenen Leben / Maarten Ingehls u. F. Starik. Ausgewählt und dt. von Stefan Wieczorek. Unter Mitarbeit von Carina Becker. Mit Gedichten von Jan Aelberts u.a. - Wien : Ed. Korrespondenzen, 2016. - 216 S. ; 19 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-902951-19-9 kt. : EUR 19.00
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd Ing - Buch