In der Nähe von Danzig baut Rozela 1932 für sich und ihre kleinen Kinder ein robustes Steinhaus und übersteht den Krieg.
Rezension
Nach dem Unfalltod ihres Mannes steht die zupackende Kaschubin Rozela alleine da. Es gelingt ihr, für sich und die drei kleinen Töchter 1932 in ihrem Heimatdorf nahe Danzig ein Steinhaus zu bauen. Das gibt ihnen Schutz, bewahrt sie aber nicht vor gewalttätigen Soldaten. Die Kinder werden selbstbewusster und beschreiten eigene Wege. Tochter Ilda verliebt sich in einen verheirateten Bildhauer, dem sie jahrzehntelang hörig bleibt. Truda macht wegen ihres Mannes die Hölle durch und auch Gerta muss in ihrer Ehe einiges erdulden. Nach vielen Jahren, nach Streit und Entfremdung, rücken die taffen Schwestern wieder näher zusammen. Da wird die Mutter dement und stellt ihre Töchter erneut vor große Herausforderungen. Trotz seiner düsteren Grundstimmung fesselt das Debüt aus Polen sofort. Die Autorin setzt durch ihren eleganten Stil, die eigenwilligen Protagonistinnen, die historischen Bezüge und durch wechselnde Perspektiven ein spannendes Kopfkino in Gang, das tief berührt und länger nachhallt.
Eine große Geschichte! Keine leichte Kost, aber auf jeden Fall lesenswert.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Bunda, Martyna
Bunda, Martyna:
Das Glück der kalten Jahre : Roman / Martyna Bunda. Dt. von Bernhard Hartmann. - Berlin : Suhrkamp, 2019. - 316 S. ; 22 cm. - Aus d. Poln.
ISBN 978-3-518-42887-0 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bun - Buch