Eine "Hausgeschichte" der besonderen Weise.
Rezension
Im Journalismus hilft der Leitspruch: "Kill your darling", unter Historikern gilt anscheinend: "Gebe keine recherchierte Information her und wäge ihre Relevanz nicht ab". Wäre das Buch journalistisch geschrieben worden, wäre es eine bestechende Reportage über ein beeindruckendes Haus, seine Bewohner und ein wichtiger Beitrag zur deutschen Geschichte. Aber leider: Der Leser muss einen Wust von Namen, einen unglaublichen Reichtum und Überfluss an Informationen durchkämpfen. Die Ambivalenz liegt zwischen dem Zuviel und dem eigentlichen Interessanten. So ist das, wenn Personenregister 10 % des Buchumfanges ausmachen. Worum geht es? Um ein architektonisch gewagtes Haus in Hamburg und die Geschichte seiner Bewohner - historisch beschrieben. Damit verbunden ein Einblick in die Entwicklungsgeschichte Hamburgs zu Beginn des 20. Jhs. Und weil das dem beflissenen Autor nicht reichte: Auch die Geschichte vieler Familienmitglieder der Bewohner, wo auch immer sie sich befanden. So bleibt: It´s too much.
Anschaffen wenn Mittel und Publikum dafür vorhanden.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Batz, Michael
Batz, Michael:
Das Haus des Paul Levy : Rothenbaumchaussee 26 / Michael Batz. - Hamburg : Dölling und Galitz, 2021. - 560 S. : Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-86218-146-9 geb. : EUR 32.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bat - Buch