Das idyllische Leben der 11jährigen Annabelle wird bedroht durch die zunehmenden Bosheiten der neuen Mitschülerin Betty.
Rezension
Eine neue Mitschülerin macht die Ich-Erzählerin Annabelle zur Zielscheibe ihrer Angriffe. Sie stellt ihr und ihrem jüngeren Brüdern nach, bedroht und erpresst sie. Um niemand anderen hineinzuziehen, versucht Annabelle zunächst, allein mit der Situation klarzukommen. Der im Wald hausende Kriegsveteran Toby beobachtet alles und stellt sich Betty in den Weg. Was wie eine "normale" Mobbing-Geschichte beginnt, bekommt bald eine andere Dimension, als schwerwiegendere Dinge ins Spiel kommen: Vorurteile und Verleumdungen führen zu Verdächtigungen und Verfolgung. Annabelle muss Position beziehen. Wann ist es richtig zu schweigen, wann zu lügen, und wann muss man für die Wahrheit in Wort und Tat eintreten? Dass die Geschichte mit tragischen Auswirkungen in den USA im Jahre 1943 spielt, erzeugt eine gewisse Distanz zur Erfahrungswelt der Leser. Gleichzeitig öffnet dies jedoch den Blick auf die Strukturen, die durchaus auf die heutige Zeit übertragbar sind.
Der atmosphärisch dicht erzählte Jugendroman (ab 12 J.) beleuchtet die Grauzone zwischen Hilflosigkeit und Zivilcourage, Verdächtigung, Vertrauen und Verrat.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Wolk, Lauren
Wolk, Lauren:
Das Jahr, in dem ich lügen lernte / Lauren Wolk. Dt. von Birgitt Kollmann. - München : Hanser, 2017. - 269 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-446-25494-7 geb. : EUR 16.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Wol - Buch