Ein Roman über eine Latino-Familie im Spannungsfeld ihres Lebens in New Jersey und ihrer Wurzeln in der Karibik.
Rezension
Eigentlich ist Oscar eine Karikatur seiner selbst. Mit seiner ungeheuren Körpermasse und seiner Vorliebe für Sci-Fi-Romane schreckt er die ab, denen er nah sein möchte, baut eine Mauer um sich selbst, obwohl er eigentlich um Liebe bettelt. Er lebt in New Jersey und doch lebt er nicht mit. Er bleibt Zuschauer in einer ihm fremden Welt, die er gern mit den dort Heimischen teilen würde. Besser angekommen scheint seine Schwester Lola mit ihrem größeren Durchsetzungsvermögen. Verständlich wird die Geschichte Oscars erst durch einen Ausflug in frühere Zeiten. Mit dessen Mutter Beli führt Junot Díaz den Leser in die Geschichte der Dominikanischen Republik, in die dunklen Zeiten unter dem berüchtigen Trujillo, der die Republik von 1930 bis 1961 mit unvorstllbarer Brutalität beherrscht. Die Wunden, die der Diktator dem Volk geschlagen hat, haben ihre Spuren hinterlassen.
Ein moderner Gesellschaftsroman, der mit Wucht, Komik und Ironie viel erzählt über Außenseiterrollen (2008 wurde der erste Roman von Díaz mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet).Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Díaz, Junot
Díaz, Junot:
Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao : Roman / Junot Diaz. Dt. von Eva Kemper. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2009. - 368 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-10-013920-7 geb. : EUR 19.95
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