Ein Panorama der heutigen indischen Gesellschaft in fünf beispielhaften Biografien.
Rezension
Neel Mukherjee erzählt von einem Indien, in dem sich die alte und neue Welt begegnen. Modernes Leben und alte Traditionen, Aberglaube und Schicksalsergebenheit mischen sich in einer für den Leser oft schwer aushaltbaren Weise. Armut und schlechte medizinische und gesellschaftliche Lebensverhältnisse prägen seine Figuren, doch suchen sie alle nach einem besseren Leben. Ein Leben, das für das achtjährige Mädchen Milly z.B. nur durch Bildung erreicht werden kann, die sie verzweifelt versucht zu erlangen, muss sie auch, so jung wie sie ist, sich schon als Hausmädchen verdingen. Da ist auch die Köchin in Mumbai, die in sechs Haushalten kocht; da ist der Mann, der mit seinem Tanzbären von Ort zu Ort zieht, da ist das Mädchen, das vor den Terroristen, die ihr Dorf bedrohen, in die Stadt flieht. Ihre Leben erzählen von Demütigungen und Ängsten, vom Alleinsein, von Verzweiflung und Ausweglosigkeit, aber immer auch von der Hoffnung auf ein besseres Dasein.
Für LeserInnen mit gesellschaftspolitischem Interesse besonders empfehlenswert.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Mukherjee, Neel Bandini, Giovanni Bandini, Ditte
Mukherjee, Neel:
Das Leben in einem Atemzug : Roman / Neel Mukherjee. Dt. von Giovanni u. Ditte Bandini. - München : Antje Kunstmann, 2018. - 347 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-95614-254-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher