Die Geschichte von Rotkäppchen in der großen Stadt.
Rezension
Ein italienischer Illustrator mit vielen Preisen und ein deutsches Märchen, das voller Gewalt steckt. Ein Bilderbuch, das die große Stadt schonungslos zeigt mit ihren Freaks und ihren grau-bunten Schreckens- und Erlebnislandschaften. Eine mechanische Großmutterpuppe, die einen gelb-roten Schal strickt und in einem düsteren Kinderzimmer ihre Geschichte erzählt. Ein Mädchen, das sich im roten Kapuzenmantel auf den Weg macht und den Schakalen begegnet, aber vom Wolf gerettet wird. Wunderbare Sätze wie: "Man wird von allen gesehen, aber von keinem beachtet". Ein hoffnungsloser Schluss in Grau und gleich darauf noch ein kitschiges Happyend, daran gehängt wie bei Brechts Dreigroschenoper. Ein experimentelles Bilderbuch, das auslotet, wie weit man in diesem Genre gehen kann. Sehr kunstvoll, aber auch sehr speziell. Am Ende ist der gelb-rote Schal der Großmutter einen Meter länger.
Für Sammler aparter und kunstvoller Bilderbücher und Liebhaber philosophischer Augenblicke mit besonderen Kindern.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Innocenti, Roberto Aaron Frisch
Das Mädchen in Rot / Aaron Frisch. Ill. von Roberto Innocenti. Dt. von Ulli u. Herbert Günther. - Hildesheim : Gerstenberg, 2013. - O. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8369-5742-7 geb. : EUR 16.95
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch