Bericht über ihre ersten sechs Lebensjahre, die C. Rust (geb. 1971 in Bonn) im Nordwesten Brasiliens bei einem indianischen Stamm verbrachte.
Rezension
Die Eltern der Autorin arbeiteten als Ethnologen am Rio Paru in Brasilien um das Leben der Aparai-Indianer zu dokumentieren. Ihre junge Tochter wächst unbeschwert weitestgehend ohne jeden "zivilisatorischen" Einfluss bei den Indianern auf, lernt das Leben mit und von der Natur, erlebt Jagden, Feste und Rituale, schlemmen und hungern wie die sie umgebenden Menschen auch. Im Rückblick bewundert sie besonders den respektvollen Umgang der Generationen miteinander, die Achtung, die gerade Kindern entgegen gebracht wird. Zwanglos und selbstverständlich wachsen sie in ihre Aufgaben hinein, bis sie relativ früh, mit etwa 14 Jahren vollwertige, erwachsene Mitglieder des Stammes sind. Sie sensibilisiert, manchmal verkürzt und plakativ, für einen Lebensraum, der von Zwangsmissionierung und Landgewinnung (Regenwaldrodung) aufs Höchste bedroht ist. Aussagestarke Bilder ergänzen den Text.
Seit Küglers "Dschungelkind" haben Bücher über Kindheiten in fremden Kulturen Konjunktur. Wo Kügler u.a. Anklang fanden, wird auch dieser Titel Leser finden.Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt
Personen: Rust, Catherina
Rust, Catherina:
Das Mädchen vom Amazonas : Meine Kindheit bei den Aparai-Wajana-Indianern / Catherina Rust. - München : Knaus, 2011. - 348 S.: Ill.; 22 cm
ISBN 978-3-8135-0446-0 geb. : EUR 19.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch