Johansen, Anders
Das schwarze Loch in mir
Buch

In einem abgelegenen kleinen Dorf auf den Faröer Inseln bricht nach dem Bau eines Straßentunnels das Leben einer Familie auseinander.


Rezension

Der dänische Autor lässt seinen Jugendroman um einen autistischen Jungen auf einem anfangs vom modernen Leben abgeschiedenen Dorf auf den zu Dänemark gehörenden Faröer-Inseln spielen. Der Patriarch der Familie glaubt an einen strafenden Gott und sperrt sich gegen jede Neuerung. Doch nach dem Bau eines Straßentunnels und der Eröffnung eines Cafés gerät das Leben in dem Dorf aus den Fugen. Der autistische Ich-Erzähler wird zum Gespött. Sein Bruder wird von der Freundin betrogen. Das Familiengeschäft scheitert, der Vater beginnt zu trinken und wird gewalttätig. Am Schluss verlässt die Familie das Dorf. Der Autor erzählt einfühlsam vom Einbruch der Moderne in eine kleine Dorfgemeinschaft. Der Tourismus führt zu Zwietracht und zur Zerstörung der Natur und der Vogelwelt. Konflikte verschärfen sich und führen zu einer Tragödie.

Der ruhig und zurückhaltend erzählte Roman dürfte bei für die angeschnittenen Themen Interessierten gut ankommen. Eher etwas für größere Büchereien.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Johansen, Anders Haefs, Gabriele

Schlagwörter: Moderne Autismus Kulturwandel Faröer

Johansen, Anders:
Das schwarze Loch in mir / Anders Johansen. Dt. von Gabriele Haefs. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2016. - 294 S. ; 22 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-407-82172-0 geb. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 2014/4061
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Joh - Buch