Mit einem Rechtsstreit verbinden sich die Frage, wer das starke Geschlecht ist, und die Angst vor den Schrecken des Alters.
Rezension
Der fast 80-jährige, weltweit operierende Mittelstandsunternehmer Klofft, Macho und Despot, hat einer jungen Spitzeningenieurin, die jahrelang seine Geliebte war, fristlos gekündigt. Diese strengt einen Prozess an. Völlig zu Recht, findet Kloffts Frau Cilly. Von ihrem Mann jahrelang betrogen, hat sie sich dank ihrer künstlerischen Fähigkeiten längst emanzipiert. Ihre erotische Vitalität lässt den jungen Anwalt Alex Zabel nicht kalt. Dieser soll dem Wüterich Klofft helfen, den Rausschmiss der Geliebten nachträglich unanfechtbar zu machen. Angesichts der fortschreitenden Krankheit des Alten, die ihn fest im Griff hat, entwickelt der Anwalt fast Sympathie für den Hilflosen und erlebt, wie dieser kurz vor seinem Tod das zu erwartende Prozessurteil geschickt und großzügig unterläuft. - In Ich-Form (aus der Sicht des Anwalts) geschriebener Thriller, der schonungslos Motive und Verhaltensweisen aufdeckt. Sezierender, locker-leichter Stil mit deftigen Einschüben.
Spannende Unterhaltung zum Nachdenken.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Kettenbach, Hans Werner
Kettenbach, Hans Werner:
Das starke Geschlecht : Roman / Hans Werner Kettenbach. - Zürich : Diogenes, 2009. - 441 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-257-06688-3 geb. : EUR 21.90
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