Berger, Clemens
Das Streichelinstitut
Buch

Der junge Sebastian findet eine Marktlücke: Unter dem Namen Severin Horvath eröffnet er ein Streichelinstitut.


Rezension

Sebastian steckt in einer kleinen Krise, als er zusammen mit seiner Freundin Anna einen Einfall hat. Er eröffnet ein Streichelinstitut, für all die Menschen, die im hektischen Alltag mal eine zärtliche Berührung brauchen. In unserer schnellen Zeit eine Idee, die wie erwartet einschlägt. Und zwar auch in Sebastians Beziehung zu Anna... Der philosophische Grundgedanke von Clemens Bergers Roman ist toll. Streicheln gegen die Gesellschaft. Leider macht der Autor das durch seinen pseudointellektuellen Schreibstil weitgehend wieder kaputt. Immer wieder werden ohne jede zusätzliche Erklärung Namen von Philosophen eingeworfen, Dialoge sind so verquer, dass sie nur verwirren können. So gar nicht zu dieser Seite des Werks passt die detaillierte Beschreibung des Austauschs von Körperflüssigkeiten. Clemens Berger hat einen eigenen Stil, das alles mag auch Kunst sein und schön für's Feuilleton, aber wenig erbaulich für den Freizeitleser, den dieses Buch frustriert zurücklässt.

Eine geniale Idee, aus der nicht viel gemacht wird. Hier kann leider keine Empfehlung folgen.

Rezensent: Marcel Lorenz


Personen: Berger, Clemens

Schlagwörter: Gesellschaft Sexualität

Berger, Clemens:
Das Streichelinstitut / Clemens Berger. - Göttingen : Wallstein, 2010. - 356 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-0619-6 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/7364
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch