Gut recherchiertes Buch über die Entführung eines südkoreanischen Künstlerpaares durch Diktator Kim Jong Il im Jahr 1978.
Rezension
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il (1941-2011) will nicht hinnehmen, dass sein Land das Schlusslicht der internationalen Filmindustrie bildet. Deswegen lässt er 1978 die südkoreanische Schauspielerin Choi Eun Hee (*1926) und kurze Zeit später ihren Ex-Mann, den berühmten Regisseur Shin Sang Ok (1926-2006) nach Nordkorea entführen. Fünf Jahre später erfahren die beiden Künstler erst von ihrem gemeinsamen Schicksal. Ab da zwingt sie "Der Geliebte Führer", Filme zu drehen, die das Ansehen der nordkoreanischen Filmindustrie heben. Choi und Shin verlieben sich erneut ineinander und haben von da an nur ein Ziel: die Flucht zurück in die Heimat. Das Debüt des amerikanischen Autors stützt sich in erster Linie auf die Autobiografien der beiden Hauptfiguren, deren Schicksal zumindest während der langen Jahre ihrer Gefangenschaft, schrecklicher nicht hätte sein könnte. Daneben erhält man eine interessante Innenansicht des kommunistischen Nordkoreas, seiner Diktatoren und der Filmindustrie.
Diese anspruchsvolle Lektüre ist informativ und schrecklich zugleich. Sie spricht Leser an, die Näheres über die Verhältnisse in Korea wissen wollen. Ab mittleren Beständen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Fischer, Paul
Fischer, Paul:
Das Traumpaar des Diktators : Die unglaubliche Geschichte einer Entführung nach Nordkorea / Paul Fischer. Dt. von Sabine Längsfeld. - Reinbek : Rowohlt Polaris, 2015. - 441 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-499-63060-6 kt. : EUR 16.99
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