49 neue Gedichte zu unterschiedlichen Themen.
Rezension
Nach eigenem Bekunden hat E. Zeller sich ihre Themen nie ausgesucht, sondern sich von ihnen ergreifen lassen. Sie hat mutig das Wort und die Wörter in Verbindung gebracht, die Sprache um und um gewendet und dabei eine gewissenhafte Wahrnehmung und gedankliche Genauigkeit bewiesen und immer wieder mit außergewöhnlichen Schlusswendungen verblüfft. Ihr neuer Gedichtband -dreigeteilt - versammelt geistliche Lyrik (z.B. "Mein dreiundzwanzigster Psalm" S. 23), zeigt die Autorin als "Augenmensch", der die Erfahrungen Bildender Kunst in Literatur umwandelt (u.a. "Vermeer, Ansicht von Delft" S. 44 und "Toulouse-Lautrec" S. 55) und enthält zuletzt Texte zu Einsichten und Erfahrungen ("Eden" S. 63, "Ein Bild von einer Frau, Agnes" S. 77). Eva Zellers religiöse Grundhaltung ist weit entfernt von religiöser Erbauungslyrik. Ihr Bekenntnis zu dem "unverschämten Glück, am Tropf dieser Worte zu hängen" aus dem Gedicht "Bibellesen" ist aber eine Einladung dazu, es selbst mit diesem Glück zu versuchen (s. Vorwort Bischof W. Huber). Die vielfach ausgezeichnete Autorin erhielt 1994 den Evangelischen Buchpreis für "Ein Stein aus Davids Hirtentasche".
Für alle Büchereien.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Zeller, Eva
Zeller, Eva:
Das unverschämte Glück : Neue Gedichte / Eva Zeller. - Stuttgart : Radius, 2006. - 78 S. : 21 cm
ISBN 978-3-87173-361-1 geb. : EUR 15.00
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