Pollack, Detlef
Das unzufriedene Volk Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute
Buch

Darstellung und Versuch der Neubewertung der Friedlichen Revolution und des gesellschaftlichen Wandels von 1989 bis heute.


Rezension

Der bekannte Religionssoziologe (Jg. 1955) will die medial dominierende Sicht auf das Ende der DDR und die folgenden gesellschaftlichen Transformationen neu deuten und gewichten. Wer waren die letztlich entscheidenden Akteure und Auslöser der Massenproteste in Leipzig: die kleinen, auch kirchlichen Oppositionsgruppen oder das angesichts wirtschaftlichen Niedergangs und veränderungsresistenter, vergreister politischer Führung unzufriedene Volk? Ausgehend von dieser Frage untersucht der Autor anhand von fünf Beispielregionen (Plauen, Arnstadt, Dresden, Berlin, Leipzig) die Protestbewegungen im Vorfeld des 9. Oktober 1989 und in zwei weiteren Kapiteln das Ankommen in der bundesdeutschen Wirklichkeit. Das Buch liest sich leicht und gibt gute, für die Leserin auch neue Einblicke in die Zeit des Umbruchs. Einmal mehr wird gezeigt, wie aus der breiten Zustimmung für die deutsche Einheit ein rascher Stimmungswandel aufgrund der Zumutungen der Veränderungsprozesse folgt.

Ein leicht lesbarer, diskussionsanregender Beitrag zur Geschichte der deutschen Einheit.

Rezensent: Gabriele Kassenbrock


Personen: Pollack, Detlef

Schlagwörter: DDR Mentalität Deutung Friedliche Revolution

Pollack, Detlef:
Das unzufriedene Volk : Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute / Detlef Pollack. - Bielefeld : transcript, 2020. - 232 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-8376-5238-3 kt. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2015/0380
Sozialwissenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft) - Signatur: S Pol - Buch