Ausgehend von den Beobachtungen an einem Fleckchen Wald erörtert der Autor biologische, klimatische und evolutionäre Zusammenhänge.
Rezension
David Haskell ist Professor für Biologie. Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten hat er außerdem Essays und Gedichte veröffentlicht. Für dieses Buch hat er im Verlauf eines Jahres immer wieder den selben Quadratmeter eines weitgehend ursprünglichen Waldes in Tennessee/USA aufgesucht. Die Vielzahl der Phänomene in diesem Mikrokosmos scheinen unerschöpflich: Eiskristalle im Winter, Frühblüher, Moose und Flechten, Insekten, Vögel und andere Tiere. Das führt zu Fragen der Entstehung und Weiterentwicklung dieser Tier- und Pflanzengesellschaften und ihrer gegenseitigen Abhängigkeiten. Darüber hinaus schildert Haskell den zunehmend stärker werdenden Einfluss des Menschen, nicht zuletzt durch den Abbau von Rohstoffen und Schadstoffeintrag, welcher eine immer schneller werdende Veränderung der Umwelt mit sich bringt. Das alles beschreibt er wissenschaftlich exakt. Beim Lesen spürt man seine umfassende Bildung auf vielen Gebieten, die es ihm ermöglicht Zusammenhänge zu erkennen und sie in poetischer Sprache zu vermitteln. Mit der genauen Beschreibung eines kleinen Fleckchen Waldes präsentiert er uns die Welt in einer Nussschale.
Ein außerordentliches Lesevergnügen für naturwissenschaftlich interessierte LeserInnen.Rezensent: Martha Jünemann
Personen: Haskell, David G.
Haskell, David G.:
Das verborgene Leben des Waldes : Ein Jahr Naturbeobachtung / David G. Haskell. Dt. von Christine Ammann. - München : Antje Kunstmann, 2015. - 325 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-95614-061-7 geb. : EUR 22.95
Allgemeine Biologie (auch Ökologie) - Buch