Im Untertitel beschreibt Shapira seine Botschaft: In Deutschland gilt nur Deutschsein, alles andere muss sich anpassen und bleibt trotzdem fremd und erduldet.
Rezension
In einer Weise, wie wohl nur Juden es können, belustigt sich Shapira über sein Leben als Jude in Deutschland. Schonungslos und trotzdem humorvoll deckt er auf, was wir nicht wissen und wahrhaben wollen. Latente, permanente, aktive Fremdenfeindlichkeit ist an der Tagesordnung. Wer sich dagegen auflehnt erlebt "Gaslighting". Seine Wahrnehmungen und Erinnerungen werden ihm abgesprochen. "Oft wird Menschen, die sich ungerecht behandelt fühlen, eingeredet, sie würden überreagieren, keinen Sinn für Humor zeigen oder hätten keinen Grund beleidigt zu sein." Ein bissig-fideles Buch, das den Tatsachen insofern auf den Grund geht, weil es sie von Grund auf beschreibt. Mitten aus dem Leben, vom Fußballplatz, aus der Schule, aus der Küche.
Zum Lesen für Alt und Jung unbedingt empfohlen, auch wenn es manchmal ein wenig zu viel Klischee ist. Zum ins Gespräch kommen ein Türöffner besonderer Art. Ein Buch das "anklingelt". In der Jugend- und Gemeindearbeit sowie in der Schule im Unterricht.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Shapira, Shahak
Shapira, Shahak:
Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen! : Wie ich der deutscheste Jude der Welt wurde / Shahak Shapira. - Reinbek : Rowohlt Polaris, 2016. - 236 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-499-63146-7 kt. : EUR 14.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch