Straub, Johanna
Das Zebra hat schwarze Streifen, damit man die weißen besser sieht Roman
Buch

Ungewöhnliches Portrait eines alltäglichen Frauenlebens in 12 Episoden.


Rezension

Im Abstand von vielen Jahren ist jedem Monat eine kleine Episode gewidmet, so entsteht eine Analogie zwischen dem Lauf eines Jahres und dem eines Lebens von der Geburt bis zum Tod. Beginnend in den 70ern kommen mehrere Generationen zu Wort: Freunde und Familienmitglieder der Protagonistin Philippa. In der Begegnung mit Philippa erzählen diese überwiegend von sich selbst, daher wirken deren Gedanken und Gefühle sehr authentisch und aktuell. Die Beziehungen der einzelnen Ich-Erzähler zur Protagonistin lassen sich nur langsam entschlüsseln, Philippa selbst bleibt eher im Hintergrund. Die kurzen Einblicke in ihr Leben erscheinen beliebig, große Sprünge in der Chronologie verdeutlichen die Flüchtigkeit eines Lebens. Aber besonders diese Lücken und die verschiedenen Perspektiven reizen die Neugierde und lassen Raum für Geschichten und eigene Gedanken. Es entsteht das persönliche Bild einer Frau, die zielbewusst in der Gegenwart lebt, um für die Chancen des Lebens und die "Möglichkeiten des Gegenteils" offen zu bleiben.

Eine Biografie in leisen, leicht melancholischen Tönen, anregend zu lesen und überwiegend kurzweilig, aber dennoch zu schade, um sich den Fragen, die sie aufwirft, nicht zu stellen.

Rezensent: Natascha Rothert-Reimann


Personen: Straub, Johanna

Schlagwörter: Alltag

Straub, Johanna:
Das Zebra hat schwarze Streifen, damit man die weißen besser sieht : Roman / Johanna Straub. - München : Liebeskind, 2007. - 205 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-935890-41-0 geb. : EUR 16.90

Zugangsnummer: 0002/1724
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch