Ana fühlt sich mit der Pflege ihrer Schwiegermutter überfordert und alleingelassen, so dass sie in eine Krise stürzt.
Rezension
Ohne wirklich gefragt worden zu sein hat Ana plötzlich die Aufgabe ihre Schwiegermutter zu pflegen. Ana erzählt wie gewitzt, dement, unberechenbar bis - scheinbar? - bösartig die alte Frau ihr das Leben schwer macht. Die eigene Familie kann und will die Überforderung nicht wirklich ernst nehmen und schließlich landet Ana in der Psychatrie, bis es ihr gelingt sich von ihrem karrierebewussten Ehemann und seiner herrischen Schwester und ihrer anmaßenden Tochter zu befreien. Letztlich gelingt ihr diese Emanzipation nur durch und mit Lili. Knapp, pointiert, mit schwankendem Realtitätssinn erzählt die Protagonistin von ihrer Lebenskrise. Der schmale Roman erzählt fesselnd ohne moralisch zu werden von alt werdenden Eltern und einer in die Jahre gekommenen Ehe. Die psychische Krise der Hauptfigur wirkt authentisch und düster, doch das etwas rätselhafte Ende hinterlässt den Leser positv gestimmt.
Ein schmaler aber tiefgründiger Roman zum Thema Emanzipation und Leben mit alten Menschen für eine interessierte anspruchsvollere Leserschaft.Rezensent: Kathrin Vogel
Personen: Gerster, Andrea
Gerster, Andrea:
Dazwischen Lili : Roman / Andrea Gerster. - 1. Aufl. - Basel : Lenos, 2011. - 155 S. ; 19 cm. - (Lenos Pocket ; 151)
ISBN 978-3-85787-751-3 kt. : EUR 10.90
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