Ankommen in einer neuen Heimat braucht Zeit, Kraft und gute Freunde - davon erzählt das Tagebuch der 15-jährigen Madina.
Rezension
Vor etwa 2 Jahren ist Madina mit ihrer Familie vor dem Krieg geflohen und nach Deutschland gekommen. Das Asylverfahren ist abgeschlossen, eine Wohnung und Freunde sind gefunden. Aber Madinas Familie trägt Hypotheken unterschiedlicher Art mit sich und bewältigt sie nur schrittweise. Und sie selbst? Betrauert den Weggang des Vaters und fühlt sich oft überfordert, wenn sie Aufgaben der Mutter übernehmen muss. Muss Kriegserlebnisse und Diskrepanzen zwischen altem und neuem Leben verarbeiten. Für Madina ist es immer noch ein Dazwischen. Zum Glück ist sie nicht allein: Eine einfühlsame Therapeutin, eine engagierte Lehrerin und vor allem ihre beste Freundin Laura und deren Familie stehen ihr zur Seite. Stück für Stück stellen sich Erfolgserlebnisse ein. Als dann plötzlich im Dorf Ausländerfeindlichkeit auftritt, schafft Madina es sogar sich mutig gegen Ausgrenzung zu wehren. Und sie muss es nicht allein tun, sondern es gibt Menschen, die mit ihr Stellung beziehen. Ein lesenswerter Denkanstoß.
Für Jugendliche ab 14 ein Leseerlebnis, Horizonterweiterung - und ein Aufruf zu Toleranz und Zivilcourage! Aufgrund der Aktualität unbedingt auch für die Schule zu empfehlen.Rezensent: Katrin Hedke
Personen: Rabinowich, Julya
Rabinowich, Julya:
Dazwischen: Wir / Julya Rabinowich. - München : Hanser, 2022. - 254 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-446-27236-1 kt. : EUR 17.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Rab - Buch