Amirpur, Katajun
Den Islam neu denken Der Dschihad für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte
Buch

Vorstellung von sechs Vordenkern der islamischen Erneuerung, die ihre Religion mit der Moderne vereinbar zeigen


Rezension

Das Wort Dschihad ist inzwischen auch im Deutschen bekannt. Während es meist für "heiliger Krieg" steht, übersetzt die Autorin es mit "sich Mühen auf dem Weg Gottes". Katajun Amirpur tritt dem Vorwurf entgegen, der Islam habe den Anschluss an die Moderne verpasst. Amirpur, die Islamische Studien an der Universität Hamburg lehrt, will zeigen, dass der Islam durchaus mit der Moderne, mit Wissenschaftlichkeit, Menschenrechten, Geschlechtergerechtigkeit und Demokratie, vereinbar ist. Deshalb zeichnet sie Grundzüge der theologischen Interpretationen von sechs einflussreichen aktuellen muslimischen Vordenkern nach, darunter zwei weiblichen. Alle sechs stellen den Koran ins Zentrum ihrer Ansätze. Zur Frage, warum sich solche freiheitlichen Auslegungen nicht stärker durchsetzen, zitiert sie den vorgestellten iranischen Philosophen und Theologen M. M. Shabestari: "Die Frage ist nicht, ob der Islam mit der Demokratie vereinbar ist, sondern die Muslime heute diese Vereinbarkeit entstehen lassen wollen."

Ein engagiertes und gut geschriebenes Fachbuch - für theologisch Versierte und Interessierte; für das breite Lesepublikum aber nicht wirklich geeignet.

Rezensent: Kerstin Wohne


Personen: Amirpur, Katajun

Schlagwörter: Islam Menschenrechte Demokratie Religionsfreiheit

Amirpur, Katajun:
Den Islam neu denken : Der Dschihad für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte / Katajun Amirpur. - München : Beck, 2013. - 255 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-406-64445-0 kt. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 2014/1835
Islam - Buch