Südafrika Ende der 80er Jahre. Bis zur Abschaffung der Apartheid sollen noch zwei Jahre vergehen, doch im Land gärt es.
Rezension
Der 16jährige Ich-Erzähler Martin Helger ist ein Außenseiter, sowohl in der jüdischen Gemeinde als auch auf der Privatschule, die er in Johannesburg besucht. Obwohl die verbotene Untergrundorganisation ACN zahlreiche Bombenangriffe und andere Gewaltakte gegen Weiße zu verantworten hat, führt Martin dank des Gewinns, den der Schrotthandel seines Vaters Isaak abwirft, das sorglose Leben eines weißen Jungen aus der Mittelschicht. Erst durch Annie, eine Austauschstudentin aus Amerika, lernt er die politische Wirklichkeit in seinem Heimatland kennen. Sie nimmt ihn heimlich mit in das Township, in dem sie offiziell als Lehrerin arbeitet, verdeckt aber Videos über den Bau von Bomben verbreitet. Sie zeigt ihm die bittere Armut und das Elend, in dem die nicht-weiße Bevölkerung lebt, ständig willkürlicher Polizeigewalt ausgesetzt. In seinem zweiten Roman schreibt der Autor die Geschichte der Helgers fort und zeichnet das Bild eines Landes, das sich kurz vor dem politischen Umbruch befindet.
Vermittelt ein Bild von den Unruhen und politischen Strömungen in Südafrika kurz vor Abschaffung der Rassengesetze. Ein Muss, sofern der Roman "Der Löwensucher" bereits vorhanden ist.Rezensent: Heike Nickel-Berg
Personen: Bonert, Kenneth
Bonert, Kenneth:
Der Anfang einer Zukunft : Roman / Kenneth Bonert. Dt. von Stefanie Schäfer. - Zürich : Diogenes, 2019. - 650 S. ; 19 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-257-07056-9 geb. : EUR 26.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bon - Buch