Eine aussichtslose Liebesbeziehung zweier Menschen in Venedig vor dem Hintergrund der Ereignisse in Polen 1981.
Rezension
Venedig 1981: Mit einem 14-Tage-Visum besucht der polnische Lyriker Andrzej im Dezember seinen emigrierten Komponisten-Freund Jacek und dessen Lebensgefährtin. Nach einer Woche trifft Jaceks schöne Tochter Lidia, 23-jährige Journalistin aus London, ein. Am gleichen Tag hört der 36-Jährige vom Kriegsrecht in Polen, sorgt sich um Frau, Sohn und Land. Soll er heimkehren? In dieser Situation begehrt und liebt er Lidia - im Moment für ihn die "Rettung vor den Panzern" daheim. Soll er bei ihr im Asyl bleiben? Ein Dichter müsse in seiner Muttersprache leben, sagt ihm ein Baron. Eindringlich und poetisch wird im Verlauf der sieben Tage von Wut, Traurigkeit, Zweifeln und Liebe - auch zur polnischen Heimat sowie zu Venedig - in dieser Ausnahmesituation erzählt. Dem Masuren ist bewusst, dass die Atmosphäre der Lagunenstadt, die sehr ausführlich beschrieben wird, mit Architektur, venezianischer Küche, Gerüchen, Stimmungen und skurrilen Figuren das ihre zu Gefühlschaos und Sehnsucht beiträgt.
Erzählerisch und sprachlich herausragende Novelle. Geeignet zur Aufstockung für Bibliotheken mit großem Leserkreis von erzählender Literatur.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Becker, Artur
Becker, Artur:
Sieben Tage mit Lidia : Novelle / Artur Becker. - Frankfurt am Main : Weissbooks, 2014. - 196 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86337-065-7 geb. : EUR 17.90
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