Guenassia, Jean-Michel
Der Club der unverbesserlichen Optimisten Roman
Buch

Erwachsenwerden eines jungen Mannes im Paris der Nachkriegszeit.


Rezension

Paris 1959. Sartre und sein Verhältnis zu Camus, der Algerienkrieg, der Existentialismus und die Idee des Kommunismus - dies sind die Themen, über die im Club der unverbesserlichen Optimisten in einem Hinterzimmer eines Pariser Bistros diskutiert wird. Dort treffen sich Anfang der sechziger Jahre Emigranten aus Osteuropa, in ihrer Heimat erfolgreiche Ärzte, Schauspieler oder Piloten, jetzt Taxifahrer und ähnliches - und dennoch bemüht, das Leben optimistisch zu nehmen. Der Ich-Erzähler Michel stößt als 12-jähriger dazu, zunächst in Begleitung seines älteren Bruders Franck. Seine Welt besteht aus RockÆnÆroll, Literatur, Fotografie und Tischfußball, aus Träumen, Enttäuschungen und Schicksalsschlägen. Er berichtet in Rückblenden von den Schicksalen der Club-Mitglieder. Mit einem von ihnen, Sascha, der aus Leningrad stammt und sich als Fotolaborant durchschlägt, freundet sich Michel, der auch Fotograf werden will, an. Was es mit der Vergangenheit dieses Mannes auf sich hat, enthüllt der Autor erst auf den letzten Seiten - in einem tragischen, eindrucksvollen Finale.

Ein großartiges Porträt des intellektuellen Paris der Nachkriegsjahre - sehr empfohlen.

Rezensent: Ileana Beckmann


Personen: Guenassia, Jean-Michel

Schlagwörter: Emigration Nachkriegszeit Paris

Guenassia, Jean-Michel:
Der Club der unverbesserlichen Optimisten : Roman / Jean-Michel Guenassia. Dt. von Eva Moldenhauer. - 1. Aufl. - Berlin : Insel, 2011. - 685 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-458-17496-7 geb. : EUR 24.90

Zugangsnummer: 0002/8891
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch